Im Vorfeld sei gesagt, egal wie klischeehaft das auch klingen mag, dass die meisten Tage nicht wirklich nach einem Muster ablaufen, da oftmals irgendetwas passiert, was unseren Rhythmus bzw. unseren Plan immer wieder durcheinander würfelt.
Ein ganz normaler Tag beginnt für uns schon am Vorabend, denn da müssen wir bereits Eddie´s Futter für den kommenden Morgen abfüllen. Unser Wuffi, egal wie süß er auch sein mag, ist eine wahre Fressmaschine und weckt uns spätestens um 07:00 Uhr morgens. Wenn er dann allerdings sein Fressen bekommen hat, legt er sich umgehend wieder hin und schläft noch einige Stunden weiter. Wir nehmen also nur seinen bereits gefüllten Napf, stellen ihn ihm vor die Nase und versuchen ebenfalls weiterzuschlafen.
Manchmal weckt Eddie uns aber auch schon um fünf Uhr morgens, doch da bleiben wir in der Regel eisern und versuchen ihn wieder in den Schlaf zu kraueln.
Ihr seht schon, unsere Nächte hängen stark vom Appetit unseres Hundes ab.
Ansonsten sind Jessy´s und mein Biorhythmus sehr unterschiedlich. Während ich früh aufstehe und morgens am produktivsten bin, schläft Jessy gerne aus und hat am Abend ihr kreatives Hoch. Diese Tatsche ist für ein gemeinsames Leben im Van nicht gerade optimal, aber wir haben uns ganz gut arrangiert.
So starte ich meistens schon einige Stunden früher in den Tag als Jessy. Mein Wecker klingelt um 07:20 Uhr, es sei denn, ich kann, nachdem ich Eddie gefüttert habe, nicht wieder einschlafen. Ich bleibe dann noch etwas liegen, versuche den Tag zumindest die erste halbe Stunde ohne Handy zu starten und kuschele natürlich noch etwas mit Jessy.
Dann stehe ich auf, gehe kurz spazieren, meistens allein, weil Eddie sich so früh noch nicht bewegen mag und versuche meine Gedanken zu ordnen.
Wenn ich wieder zurück bin, kommt der erste kritische Moment des Tages: Ich muss Jessy davon überzeugen ihre Schlafposition zu verlassen und auf meine Seite rüberzurutschen, denn ihre Seite ist die, die tagsüber abgebaut ist.
Nach einer kurzen Diskussion, die meistens mit einer weiteren Kuscheleinheit endet, ist dieses Problem aber auch gelöst und ich habe somit freie Bahn, um das Bett abzubauen.
Während Jessy also langsam erwacht, bereite ich uns Kaffee und heißes Wasser vor. Heißes Wasser zum einen für Jessy´s Tee und zum anderen für unser Frühstück, welches später folgen wird. Sollte nach der Zubereitung des Tees und des Frühstücks noch heißes Wasser übrig sein, nutze ich das später für den Abwasch.
Während ich meinen Kaffee trinke, lese ich Zeitung und informiere mich, was alles in der Welt passiert.
Unsere Morgenroutine endet in der Regel damit, dass Jessy allein mit Eddie einen kleinen Spaziergang macht. Allein, weil es uns beiden guttut, eine kurze Zeit für sich zu haben und weil ich dann schon in Ruhe die Betten verstauen, Eddies Decken ausschütteln sowie mich um den Aufbau der Solarpanels kümmern kann.
Wenn wir dann wieder vereint sind, machen wir noch gemeinsam Yoga. Ok, Jessy macht so gut wie jeden Morgen Yoga und ich schließe mich ab und zu an.
Nach dem Yoga folgt unser Frühstück, welches fast jeden Tag aus Obst und Porridge besteht. Währenddessen überlegen wir uns wie unser Tag aussehen kann. Wenn wir nicht groß weiterfahren wollen, erkunden wir mit Eddie die Gegend und gehen einfach lange Spazieren.
Bevor wir allerdings loskommen, müssen wir noch Heins abfahrbereit machen, was immer wieder zeitintensiv ist.
Der Abwasch vom Frühstück sowie vom Abendessen muss noch erledigt sowie das ganze Auto aufgeräumt werden. Selbst wenn wir uns richtig beeilen, vergehen meistens vom „So, wir fahren jetzt los“ bis zum wirklichen Aufbruch mindestens 60 Minuten.
Das ist auch meistens der Knackpunkt, an dem der Plan, den wir uns vorher beim Frühstück ausgemalt haben, kippt. Wenn wir nämlich losfahren, ist es bereits nach 14 Uhr und die Zeit reicht oftmals nicht mehr aus, um das zu unternehmen, was wir eigentlich geplant hatten.
Also machen wir irgendetwas Spontanes und schauen was passiert.
Am Abend kehrt dann wieder Routine ein. Wir kochen gemeinsam, was auf so engen Raum immer wieder organisatorisches und koordinatives Geschick erfordert, und essen in Ruhe. Jessy kümmert sich anschließend um ihren Instagram Account, während ich einfach nichts mache. Mal schaue ich eine Doku, mal schreibe ich am Blog und mal plane ich unsere weitere Route.
Gegen 22:00 Uhr machen wir uns und Heins dann bettfertig. Ich baue das Bett auf und Jessy bezieht es anschließend. Doch noch bevor wir diese Aufgabe meistern und uns einlummern können, folgt die letzte und deutlich unangenehmste Herausforderung des Tages. Wir müssen noch unser Klo reinigen. Ja, auch das gehört dazu.
Danach geht´s dann aber ins Bett.
Ab und an machen wir uns noch einen Film an, von dem ich allerdings nur die ersten fünf Minuten mitbekomme, da ich sofort einschlafe. Jessy weist dabei ein deutlich größeres Durchhaltevermögen auf, schafft aber auch nur ganz selten einen ganzen Film zu Ende zu schauen.
So sieht ein ganz normaler Tag bei uns aus. Das Schönste daran ist: Egal, wo wir sind, wenn wir Türen schließen und Vorhänge zu ziehen, fühlt es sich nach zu Hause an.
Jessy, Flori & Eddie
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